Ministerpräsident bittet um Zusendung der Konzeption der Summer school der KGS
Die KGS hatte gerufen und (fast) alle waren gekommen, um dem Besuch des Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil am 12. Mai beizuwohnen. Ob der SPD-Bundesgeneralsekretär Lars Klingbeil, die GEW-Landesvorsitzende Laura Pooth, der Vorsitzende der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Celle, Sven Rodewald, der Landrat des Heidekreises Manfred Ostermann, die Schneverdinger Bürgermeisterin Meike Moog-Steffens, Landtagsabgeordnete, Vertreter der Leuphana-Universität – um nur einige zu nennen. Und alle waren im Anschluss fast überschwänglich in ihrem Lob für die 90-minütige Präsentation der KGS (siehe Stimmen unten).
Begonnen hatte der Tag mit einem Selbsttest für alle Anwesenden der Veranstaltung – ganz gleich ob KGS-Schüler oder Bundesgeneralsekretär; nur mit einem negativen Selbsttestergebnis durfte das Forum der Schule betreten werden. Ein mit der Niedersächsischen Staatskanzlei, dem Kultusministerium und dem Gesundheitsamt des Landkreises ausgearbeitetes Hygienekonzept sorgte dafür, dass die Schülerinnen und Schüler der KGS ihre Beiträge ohne Maske in ausreichendem Abstand (8,50 Meter) zu den Gästen präsentieren konnten.
Zunächst begrüßten Lukas Meyer und Minou Taghi-Khani aus dem 6. Jahrgang der KGS den Ministerpräsidenten, als dieser das festlich geschmückte Forum zu den Klängen des Stücks „Blackheart“ von der Gruppe „Two Steps From Hell“ betrat.
Musikalisch ging es gleich weiter. Joana Graue und Denis Wedemeyer sangen „Further (on) up the road. Dieses Lied war eine besondere Begrüßung für den Ehrengast, da sich dieser bereits mehrfach als Fan von Bruce Springsteen zu erkennen gegeben hatte.
Dann begann die Rahmenhandlung der Präsentation. Alina Buhr (als Donna), Lil Paulin Heinecker (als Tanya) und Viktoria Versemann (als Rosie) schlüpften in Ihre Rollen von vor zwei Jahren, als sie gemeinsam mit 29 anderen Schüler-/innen, dem Lehrerchor und dem Schulorchester in vier famosen Vorstellungen das erfolgreichste Musical der Welt, „Mamma Mia“, an der KGS darboten. Das Storyboard vom Mittwoch sah vor, dass Donna- in Schneverdingen lebend – eine elfjährige Tochter hat, die an der KGS beschult wird. Das erste Mal seit ihrer Uni-Zeit an der Leuphana treffen sich die alten Freundinnen Tanya, Rosie und Donna nun in Schneverdingen. Mit Witz, Charme und großer schauspielerischer Klasse beeindruckten die drei Darstellerinnen die Gäste und erhielten wiederholt Applaus auf offener Bühne.
Thematisch passend wurden vier Schwerpunkte der Arbeit an der KGS eingebunden.
Zum Thema „Erinnerungskultur“ präsentierten Collin Dierking, Lea Rieke, Jan Meyer und Lina Marie Reinke aus den Jahrgängen 9 und 10 der KGS wesentliche Schwerpunkte wie die Fahrten zur KZ-Gedenkstätte in Neuengamme, die Teilnahme von Klassen am Anne-Frank-Tag oder auch die Einbindung des an der KGS entwickelten Entwurfs für das Denkmal am Schneverdinger Bahnhof in den Unterricht.
Besonders interessiert war Ministerpräsident Weil beim nächsten Schwerpunkt, der Summer school der Schule, die im letzten Jahr erstmalig durchgeführt wurde. Phasenweise mussten sich Lukas und Minou, die diesen Themenpunkt vorstellten, wie in einem (positiven) „Kreuzverhör“ fühlen, so viele Nachfragen gab es. Doch selbst auf die Frage, ob sie in den nächsten Ferien lieber ans Meer mit ihren Eltern fahren oder an der Sommerschule der KGS teilnehmen würden, antworteten beide so souverän, dass SPD-Bundesgeneralsekretär Klingbeil am Rande der Veranstaltung sagte, dass beide später Politiker werden könnten. Der SPD-Landtagsabgeordnete Sebastian Zinke merkte an, dass er solch starke Vorträge gerne häufiger auch im Niedersächsischen Landtag erleben würde.
Stephan Weil war aber auch vom Inhalt so angetan, dass er Schulleiter Mani Taghi-Khani bat, ihm die Konzeption der Summer school zukommen zu lassen, was mittlerweile bereits geschehen ist. Vielleicht hat das von Lena Bosselmann initiierte Projekt eine Vorreiterrolle für das gesamte Land Niedersachsen?
Anschließend wurden die Gäste in Kleingruppen aufgeteilt und schauten sich in den Jahrgangsstufen 6, 10, 11 und 12 das Videokonferenzsystem der KGS an, mit dem es gelingt, auch die Schüler-/innen, die zu Hause beschult werden, am „normalen“ Unterricht teilnehmen zu lassen. Der Ministerpräsident war für die Konzeption voll des Lobes: „Ich habe schon viele Schulen in Pandemiezeiten arbeiten sehen, aber keine hat das so konsequent durchgezogen wie die KGS.“
Im Forum wurde dann das Berufsorientierungprojekt im Gymnasialzweig, UNIwärts, präsentiert, ehe Professor Dr. Dominik Leiss (Dekan der Fakultät Bildung an der Leuphana Universität) die besondere Zusammenarbeit mit der KGS lobte und mit der Übergabe eines „Schilds“ an KGS-Gymnasialzweigleiter Axel Witt, die KGS offiziell zur „Campusschule“ ernannte.
Weil: „Ich werde Sie weiterempfehlen“
Ministerpräsident Stephan Weil ließ es sich abschließend nicht nehmen, seine Eindrücke der 90 Minuten in Worte zu fassen: „Ich war schon an vielen Schulen. Da hat man eine Ahnung, was zu erwarten ist. Aber Sie haben mich hier heute komplett überrascht. So etwas habe ich noch nicht gesehen. Wir in Niedersachsen haben eine gute Tradition zu verteidigen. In der Regel schneiden wir beim Deutschen Schulpreis ganz gut ab. Sie sollten sich überlegen, ob Sie sich für den Deutschen Schulpreis bewerben. Ich habe das Gefühl, dass die KGS dort sicherlich gut abschneiden wird.“
Er ließ es sich auch nicht nehmen, die beteiligten Schülerinnen und Schüler für ihre Leistungen ebenso zu loben wie das Kollegium der KGS. „Die Schülerinnen und Schüler sind heute unbefangen, sicher und selbstbewusst aufgetreten. Und das ist ein Indikator, dass Sie hier ganz vieles richtig machen.“ Und abschließend: „Ich werde Sie jedenfalls weiterempfehlen.“
Dem wollte Schulleiter Mani Taghi-Khani nicht nachstehen und sagte in Richtung der neuen Hauptakteure des Tages. „Ihr habt die Schule heute superb präsentiert. Ich bin verdammt stolz auf Euch.“ Bei den warmen Worten beließ es er aber nicht, sondern überreichte jeder Schülerin und jedem Schüler einen Gutschein für ein Szene-Lokal in der Heideblütenstadt.
Gästestimmen zum Besuch des Ministerpräsidenten an der KGS
Manfred Ostermann (Landrat des Heidekreises): „ Die KGS und insbesondere alle Schülerinnen und Schüler haben eine wirklich großartige Performance zur Titelverleihung „Campusschule“ auf die Beine gestellt und die Vielfalt ihrer vielen Projekte und Angebote gut ‘rübergebracht. Man hat die coronabedingten Einschränkungen gar nicht so recht bemerkt, wären da nicht die Masken im Gesicht gewesen.“ Alle haben die KGS über die Kreisgrenzen hinaus in ein wirklich tolles Licht gestellt und gezeigt, zu was diese Schule fähig ist und was sie leisten kann. Aufgefallen ist auch, wie „wohl“ sich die Schüler und Schülerinnen an der KGS fühlen und dass die Lehrer und Lehrerinnen sehr viel mehr tun als nur zu lehren – und das sehr gerne. Ich bin über das Miteinander und die Identifikation aller an und mit der KGS Schneverdingen stets beeindruckt.“