Arbeitgeber wollen von KGS lernen
Bundesvereinigung lädt Schulvertreter nach Berlin ein, um Konzepte zur Berufsorientierung vorzustellen
Schneverdingen/Berlin. Die Kooperative Gesamtschule (KGS) Schneverdingen wird ihre Programme zur Berufsorientierung von Schülern in zweieinhalb Wochen Unternehmern aus ganz Deutschland vorstellen. Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) hat Vertreter der KGS für Anfang November nach Berlin eingeladen. Bei der nächsten Sitzung des BDA- Bildungsausschusses werden Schulleiter Mani Taghi-Khani und Lehrer Roger Wieneke 70 bis 80 Vertretern von Wirtschaftsverbänden Rede und Antwort stehen.
Die BDA ist beim Bundeswettbewerb „Starke Schule“ auf die KGS Schneverdingen aufmerksam geworden. Die Vereinigung gehört zu den Partnern der Hertie-Stiftung, die den Schulwettbewerb ausrichtet. Die KGS war in diesem Jahr niedersächsischer Landessieger geworden und hatte beim Bundesfinale den zweiten Platz nach einer Schule aus Sachsen-Anhalt belegt.
Der Bildungsausschuss der BDA will sich im November mit dem Thema Schulabbrecher befassen. Laut der stellvertretenden Abteilungsleiterin für Bildung und berufliche Bildung, Dr. Donate Kluxen-Pyta, sollen Wege aufgezeigt werden, wie Schüler erfolgreich zum Abschluss und in die duale Berufsausbildung geführt werden können. Die KGS sei in dieser Hinsicht ideal, sagte Kluxen-Pyta. Mit den Programmen JOBwärts für Haupt- und A(ZU)BIwärts für Realschüler verfüge die Schneverdinger Schule über zwei Modelle, die an andere Schulen weitergegeben werden könnten.
„Dafür, dass man voneinander lernen kann, haben wir den Fundus von Starke Schule ja“, so die BDA-Mitarbeiterin. Die Schulen, die in dem Wettbewerb ausgezeichnet werden, bilden ein Netzwerk, in dem sie sich regelmäßig austauschen. So werden Ende November 30 Schulleiter aus ganz Deutschland nach Schneverdingen kommen, um sich über die Angebote der KGS zur Berufsorientierung zu informieren.
KGS fällt auch mit anderen Aktivitäten positiv auf
Auch darüber hinaus fällt die Gesamtschule mit verschiedenen Themen über die Region hinaus positiv auf. So ist sie von der Uni Essen eingeladen worden, vor Schulleitern über die Weiterentwicklung der Unterrichtsqualität zu referieren. Der Sonderpreis für die Integration von Geflüchteten, den die KGS bei „Starke Schule“ erhielt, brachte ihr einen Bericht im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ ein.
Aus Sicht der Arbeitgeberverbände streben zu wenige Schüler eine duale Ausbildung an. Dies führe zu Nachwuchsproblemen in den Unternehmen, so Kluxen-Pyta. Daher ist das Interesse der BDA an Konzepten, die eine höhere Ausbildungsquote nach sich ziehen, groß. Zur KGS sagte Kluxen-Pyta, die auch in der Jury von „Starke Schule“ saß: „Man kann sehen, dass hier etwas dafür getan wird.“
KGS-Schulleiter Taghi-Khani freut sich auf Berlin. „Wir haben schon oft unsere Konzepte vorgestellt, und immer haben sich dadurch irgendwo Türen geöffnet.“ Von der Vorstellung bei der BDA könnten letztlich die Schneverdinger Schüler profitieren, so Taghi-Khani. Die Schule werde dadurch bei Unternehmern be- kannter. Dies könne begünstigen, dass Schneverdinger Absolventen Ausbildungsplätze finden. ph
Quelle: Böhme-Zeitung vom 20. Oktober 2017