Logo_KGS_Schneverdingen
Suche
Close this search box.

Unser Inklusionskonzept

Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch, unabhängig von seinen Beeinträchtigungen und Fähigkeiten, Geschlecht oder Herkunft, gleiche Chancen hat, um am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Dafür gibt es in Deutschland Gesetze wie das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG), das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) und die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK). Diese Gesetze sollen dafür sorgen, dass niemand diskriminiert oder ausgegrenzt wird. Dies gilt auch für die Schule.

In der Kooperativen Gesamtschule Schneverdingen werden Schülerinnen und Schüler, unabhängig von ihren individuellen Merkmalen und Fähigkeiten, gemeinsam unterrichtet. Dabei nutzen wir verschiedene Unterstützungssysteme, spezielle Materialien sowie technische Hilfsmittel. Wir bemühen uns um barrierefreie Zugänge zum Schulgebäude als auch zu Unterrichtsinhalten und arbeiten eng mit den sonderpädagogischen Lehrkräften unserer Schule und verschiedenen außerschulischen Experten zusammen. Unser Ziel ist es, eine integrative Lernumgebung zu schaffen, in der jeder Schüler und jede Schülerin gleichberechtigt ist und erfolgreich lernen kann.

Im schulischen Rahmen unterscheidet man folgende sonderpädagogische Unterstützungsbedarfe:

Unterstützungsbedarf geistige Entwicklung (GE)

    • umfasst komplexe kognitive Beeinträchtigungen, die mithilfe standardisierter Intelligenztests in Form von IQ-Werten gemessen werden
    • beginnt mit einem IQ-Bereich von unter 70
    • Kinder mit einem 10-Bereich von 69 bis 50 können bei entsprechender Förderung das Lesen und Schreiben, teilweise auch Rechnen erlernen, wenn auch sehr verzögert und reduziert
  • Anzeichen/Symptome:
    • deutlich unterdurchschnittliche Fähigkeiten im Lernen und Denken
    • Einschränkungen in der Wahrnehmung, Informationsverarbeitung, Aufmerksamkeit, Motorik, Sprache, im Gedächtnis sowie im sozial-emotionalen Bereich

Unterstützungsbedarf Lernen (LE)

    • das Lern- und Leistungsvermögen weicht deutlich und umfassend von der Altersnorm ab
    • in der Regel geht dies mit einer Beeinträchtigung der Intelligenz einher (IQ< 85), die aber nicht so schwerwiegend ist, dass es sich um eine geistige Behinderung handelt
  • Anzeichen/Symptome:
    • Einschränkungen in der Kognition, Wahrnehmung, Informationsverarbeitung, im Gedächtnis, im Erkennen und Verstehen von Zusammenhängen sowie im Denken, Rechnen, Schreiben, Lesen, Verstehen oder Sprechen

Unterstützungsbedarf emotional-soziale Entwicklung (ES)

    • liegen deutliche Beeinträchtigungen im sozialen und emotionalen Bereich vor, äußern sich diese in unterschiedlichen Formen von Verhaltensauffälligkeiten
  • Anzeichen/Symptome:
    • nach außen gerichtetes Verhalten: a. geringe Selbststeuerung (z. B. Impulsivität, Hyperaktivität), eingeschränktes Sozialverhalten (z. B. Aggressivität), defizitäre Arbeitshaltung
    • nach innen gerichtetes Verhalten: B. Kontaktvermeidung. Überängstlichkeit, Depressivität, Essstörung

Unterstützungsbedarf körperlich-motorische Entwicklung (KME)

    • wenn infolge einer Schädigung desStütz- und Bewegungsapparates oder einer anderen organischen Schädigung die Person in ihrer Bewegungsfähigkeit beeinträchtigt ist
  • Anzeichen/Symptome:
    • starke körperliche und motorische Einschränkungen

Unterstützungsbedarf Sehen (SE)

    • meist dauerhafte massiveEinschränkung der visuellen Wahrnehmungsfähigkeit
    • Seh-Beeinträchtigungen umfassen ein Spektrum zwischenSehbehinderung und Blindheit, je nach verbliebenem Ausmaß der Sehschärfe
  • Anzeichen/Symptome:
    • Sehbehinderung:Sehleistung liegt bei weniger als 30 %, spezielle Hilfen notwendig 
    • Blindheit:massive Sehschädigung, Sehsinn kann nicht benutzt werden, Sehleistung liegt bei weniger als 2 % (trotz Sehhilfe)

Unterstützungsbedarf Hören (HÖ)

    • Hörstörungen umfassen ein Spektrum zwischen Schwerhörigkeit und Gehörlosigkeit
    • wirken sich häufig auch auf die sprachliche und/oder allgemeine Entwicklung aus
  • Anzeichen/Symptome:
    • Gehörlosigkeit:
      • vollständiger Verlust des Gehörs
      • Kommunikation erfolgt meist über Gebärdensprache und/oder Lippenlesen
    • Schwerhörigkeit:
      • unterschiedlich hoher Hörverlust
      • Kommunikation erfolgt über das Hören, meist über Hilfsmittel wie z.B. Hörgeräte oder Induktionsanlagen

Unterstützungsbedarf Sprache (SPR)

    • es bestehen so gravierende Probleme in der Sprache, dass das Kind in der Kommunikation und häufig auch im Lernen und/oder Verhalten deutlich beeinträchtigt ist
  • Anzeichen/Symptome:
  • Einschränkungen im Sprachverstehen, im Schriftspracherwerb, in der Sprechflüssigkeit (z.B. Stottern), im Sprachausdruck (u.a. Grammatik, Wortschatz, Artikulation) sowie Sprechhemmung in bestimmten Situationen (Mutismus)

Manchmal liegen jedoch auch Umstände vor, die zwar nicht dem sonderpädagogischen Bereich zuordbar sind, jedoch auch die barrierefreie Teilhabe am Unterricht erschweren. Hierzu gehören:

chronische oder akute Erkrankungen (z.B. Epilepsie, Diabetes)

    • akute oder länger andauernde, schwer heilbare Krankheit
    • häufig Therapien oder Arzttermine am Nachmittag, manchmal längere Klinikaufenthalte
    • regelmäßige Medikamenteneinnahme, oft deutliche Einschränkungen im Alltag
  • Anzeichen/Symptome:
    • sehr vielfältige und sehr individuelle Symptome
    • oft Konzentrationsprobleme und schulischer Leistungsabfall
    • oft schnelle Ermüdung

psychische Erkrankungen

    • sind alle Erkrankungen, bei denen erhebliche Abweichungen vom Erleben oder Verhalten auftreten
    • häufig Therapien am Nachmittag, manchmal längere Klinikaufenthalte
    • zum Teil regelmäßige Medikamenteneinnahme
    • oft deutliche Einschränkungen im Alltag
  • Anzeichen/Symptome:
    • sehr vielfältige und sehr individuelle Symptome
    • oft Konzentrationsprobleme und schulischer Leistungsabfall
    • schnelle Ermüdung möglich

Teilleistungsschwächen (z.B. Lese-Rechtschreibschwäche oder Dyskalkulie)

    • liegt dann vor, wenn die Fähigkeiten eines Kindes im Lesen, Schreiben oder Rechnen nicht dem altersgemäßen Stand der Entwicklung entsprechen
    • die mangelnden Fähigkeiten sind nicht auf verminderte Intelligenz, fehlenden Unterricht oder eine körperliche Beeinträchtigung zurückzuführen
  • Anzeichen/Symptome:
    • niedrige Lesegeschwindigkeit mit häufigem Stocken
    • Auslassen, Vertauschen oder Hinzufügen von Wörtern, Silben oder einzelnen Buchstaben
    • Raten von Wörtern und Textinhalten
    • Schwierigkeiten beim Schreiben von Wörtern und Texten
    • Verwechslung ähnlicher Buchstaben und Laute
    • hohe Fehlerzahl bei Diktaten, teilweise auch bei Abschreibtexten
    • Rechenwege werden nicht verinnerlicht (ausschließlich zählendes Rechnen)
    • Schwierigkeiten beim Ablesen der Uhr
    • Rechenarten werden verwechselt
    • fehlende mathematische Logik, mangelndes Zahlen- und Mengenverständnis

Formen von AD(H)S

    • Aufmerksamkeitsdefizitstörung mit oder ohne Hyperaktivitätsstörung
    • Auffälligkeiten müssen über einen längeren Zeitraum (mind. sechs Monate) und in verschiedenen Lebensbereichen des Kindes (Familie, Schule und Freizeit) auftreten
  • Anzeichen/Symptome:
    • Hyperaktivität (übersteigerter Bewegungsdrang)
    • Unaufmerksamkeit (gestörte Konzentrationsfähigkeit)
    • Impulsivität (unüberlegtes Handeln)
    • Desorganisation
    • schnelle Stimmungsschwankungen und verminderte Gefühlskontrolle
    • verminderte Stresstoleranz und Belastbarkeit
    • Desorganisation
    • Vergesslichkeit
    • Ungeduld

verschiedene Autismus-Spektrum-Störungen

    • tiefgreifende Entwicklungsstörung mit schwerer Störung des Sozialverhaltens und der Kommunikation
    • Frühkindlicher Autismus: geht häufig mit einer stark eingeschränkten Sprachentwicklung sowie einer geistigen Behinderung einher
    • Aşperger-Syndrom: leichte Form von Autismus (häufig normale Sprachentwicklung, außergewöhnliche Interessen und Inselbegabungen
  • Anzeichen/Symptome:
    • Schwierigkeiten, mit anderen Menschen zu kommunizieren
    • Probleme, Gehörtes und auch Körpersprache richtig zu interpretieren
    • Einschränkungen in der sozialen Interaktion stereotype oder ritualisierende Verhaltensweisen
    • abweichende Verarbeitung von Sinneseindrücken und Wahrnehmungsleistung

Hochbegabung

    • überdurchschnittliche Intelligenz mit einem IQ von mehr als 130
    • betrifft ca. 2% der Gesellschaft
    • das Umfeld entscheidet im Wesentlichen darüber, ob ein Hochbegabter seine Fähigkeiten gewinnbringend einsetzen kann oder nicht
  • Anzeichen/Symptome:
    • schnelle Auffassungsgabe, gutes Gedächtnis
    • früh entwickelter großer Wortschatz, frühes Lesen und Schreiben
    • spielt eher mit älteren Kindernals mit Gleichaltrigen
    • großer Wissensdurst, sehr schnell gelangweilt
    • oftmals perfektionistisch
    • ein hoher Gerechtigkeitssinn
    • häufig „Underachiever“ in der Schule mit eher mäßig guten Noten
    • durch permanente Unterforderung kann es zu Verhaltensauffälligkeiten oder psychischen Erkrankungen kommen

Deutsch als Zweitsprache

    • Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund erlernen die deutsche Sprache als weitere Umgangssprache neben der Muttersprache
    • im deutschsprachigen Raum spricht man deshalb von Zweitsprache – im Gegensatz dazu wird z.B. Englisch als Fremdsprache erlernt
  • Anzeichen/Symptome:
    • Grundstruktur der Sprache ist bereits aus der erlernten Muttersprache bekannt und kann auf die Zweitsprache angewendet werden
    • je nach Muttersprache kann es zu verschiedenen Problemschwerpunkten beim Erlernen der deutschen Sprache kommen

In diesen Fällen versuchen wir durch Nachteilsausgleiche oder Hilfen im Sinne eines Nachteilsausgleiches sowie verschiedene Formen der Differenzierung die gleichberechtigte Teilhabe am Schulleben zu ermöglichen.

Ansprechpartnerinnen:

Koordinatorin für inklusive Bildungsangebote

Susan Bauermeister 

Koordinatorin für Deutsch als Zweitsprache

Anke Renken

wpChatIcon